Guten Tag Frau Neumann,
ich habe eine Frage zum Essensplan meiner 3,5 jährigen Tochter. Sie hat vor kurzem die Kita gewechselt, weil wir umgezogen sind. In der alten Kita gab es Mittagessen und wir selbst haben Frühstück und Vesper mitgegeben. Zum Frühstück hat sie meistens Haferbrei mit Obst gegessen oder Naturjoghurt mit Obst. Zur Vesper gab es Obst und Gemüse und einen Snack dazu, also alles mögliche, was es an zuckerfreien Knabbersachen von dm und co. gibt. Das mag sie auch immer noch sehr gerne, auch wenn sie inzwischen natürlich alles andere normal gewürzt isst. Mittagessen war warm, wir haben also meistens zu Hause abends Brot und dazu Gemüse gegessen.
In der neuen Kita wird nun Frühstück, Mittagessen und Vesper von der Kita gestellt. Mittagessen ist auch hier warm, zum Frühstück und zur Vesper gibt es hier aber meist beide Male Brot oder Brötchen. Dadurch weiß ich nicht mehr, was wir abends anbieten sollen. Dreimal Brot am Tag finde ich sehr viel, abends nochmal warm essen wollten wir aber eigentlich auch vermeiden. Deswegen frage ich mich jetzt, was denn ernährungstechnisch am meisten Sinn macht? Nur noch Rohkost? Was können wir zum sättigen anbieten? Wenn Sie hier Tipps für uns hätten, würde ich mich sehr freuen!
von
jbfl22
am 17.03.2024, 14:58
Antwort auf:
Essensplan 3,5 jährige
Hallo jbfl22
Aus Ernährungssicht ist das optimal, was tagsüber zu kurz gekommen ist. Und ungünstig eher das, was an dem Tag bereits schon viel gegessen wurde.
Wenn deine Tochter tatsächlich zwei bis drei Mal am Tag Brot isst, wird sie zum Abendessen vermutlich tatsächlich eher weniger Lust drauf haben, aber wer weiß.
Nur Rohkost/Obst anzubieten, sehe ich als eher ungünstig an, da das zu wenig sättigt und zu einseitig Nährstoffe liefert. Wenn du Rohkost/Obst anbietest und dazu auch Anderes, dann wäre das besser/gut. Wenn deine Tochter davon dann nur Rohkost/Obst essen würde, dann wäre das ok - weil ihre Wahl.
Es wäre aber auf jeden Fall gut, wenn sie die Möglichkeit hätte auch Anderes abends zu essen.
Wenn bspw tagsüber beim Kitaessen Rohkost/Gemüse/Obst, Milchprodukte, eiweißreiche Speisen etc fehlen, dann kannst du das als Angebot zum Abendessen bereit legen.
Du könntest jetzt in der Übergangszeit ersteinmal verschiedene Angebote machen und schauen, was deine Tochter meistens am liebsten isst.
Schau mal auf die bevorzugten Speisen und schau mal, was sie charakterisiert. Isst sie lieber etwas Warmes oder etwas Breiiges, ob lieber süß oder lieber herzhaft, oder eiweißreich oder fetthaltig?
Mag sie gerne vielleicht doch Brot mit (viel) Belag (Wurst Käse, Butter, Aufstrich,...), oder Mittagessenreste (ggf aus TK), Nudeln? Oder Müsli, Joghurt mit Obst, Grießbrei o.ä., Wurst/Tofu, Ei, Hülsenfrüchte....
Ganz allgemein:
es wäre auf jeden Fall möglich, 3 mal am Tag Brot/Brötchen mit Belag zu essen oder anzubieten, wenn es einem (deiner Tochter) gut tut. Insofern könntest du abends nochmal Brot anbieten (mit Belag und Rohkost/Obst und Milch).
Du könntest auch nochmal etwas Warmes anbieten. Auch das wäre als Angebot völligst ok. Manchmal hat man ja Reste, die man abends nochmal unkompliziert aufwärmen kann. Auch eine gekochte Portion Nudeln kann man prima auf Vorrat im Kühlschrank haben und schnell abends mit etwas Butter/Öl nochmal warm machen. Milch dazu - super.
Ideal für die Nacht sind Milchspeisen wie bspw ein Grießbrei (mit Obst). Richtig ist auf jeden Fall das, was deine Tochter mag und isst und was sie satt und zufrieden macht, alles das, was sie in einen guten und erholsamen Schlaf begleitet um morgens wieder erholt aufzuwachen.
Nach ca einer bis zwei Wochen werdet ihr eine kleine Routine etabliert haben. Danach weißt du, was deine Tochter abends (meistens) noch braucht. Bleibe dennoch offen für Variationen und bleibt flexibel.
Wenn ihr abends als Familie gemeinsam zu Abend esst, dann hat eure Tochter automatisch eine große Auswahl und könnte daraus immer auch ergänzend noch etwas wählen oder Neues von eurem Speisenangebot kennen lernen.
Hier noch ein paar Inspirationen für abends: frisch gemixte Bananenmilch: Bananenstücke mit (lauwarmer) Milch oder Pflanzendrink mixen. ggf Kakaopulver dazu, ggf etwas Kokosöl dazu, dann macht das besser satt.
Hafer-Bananen-Berge:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken ggf zusätzlich viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille, oder ein Haus Ceylonzimt
Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib die Haferflocken dazu sowie 1 EL Nussmus (Erdnussmus, Mandelmus, was gefällt) und bereite aus allen Zutaten einen Brei.
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst.
Die Kekse ggf mit Dattelmus als Dip anbieten und dazu (lauwarme) Trinkmilch oder Joghurt
Dattelmus:
75g getrocknete Datteln in 160 ml Wasser über Nacht einweichen, dann aufkochen (im Wasser), ca 7 min köcheln lassen , dannn pürieren. Abkühlen lassen
Grießschnitten:
200ml Kuhmilch oder Pflanzendrink 40g (+/-) g Grieß 1 EL Butter unterrühren Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Wenn du die Schnitten geschmacklich etwas raffinierter oder gehaltvoller willst, kannst du noch Rosinen/Dattelstückchen mitkochen. Etwas Bourbonvanillezucker dazu, etwas Zimt oder Kokosmus (1 EL).
Kokosmus gibt es im Naturkosthandel beim Sortiment der Nussmuse.
Du kannst Nussmus als Topping oder sonstige gemahlen Nüsse/Mandeln anbieten. Sie liefern Proteine und Fett, ergänzen das Getreide.
Ähnlich kannst du das bei Haferflocken und Müsli machen.
eiweißreiche, vegetarische Möglichkeit:
Linsen, Hülsenfrüchte als Dip, als Beilage, als Brotaufstrich, als dicke Suppe Rezept:
50g rote Linsen abbrausen (Sieb), in etwas Wasser ca 30 min einweichen, dann das Einweichwasser verwerfen (wenn keine Zeit, kann man die Linsen auch uneingewicht verwenden, überhaupt kein Ding) 200 ml Wasser (oder Gemüsebrühe oder Möhrensaft) 120-150g Möhren Linsen in einen Topf geben. Wasser dazu (oder Gemüsebrühe oder Möhrensaft), dann aufkochen lassen, ca 10 min köcheln. Die Möhren waschen, evtl schälen, waschen, auf einer feinen Reibe fein reiben. Möhren zu den kochenden Linsen in den Topf geben. Alles zusammen nochmals ca 10 -15 min, ggf länger köcheln lassen bis alles weich und gar ist. Dann Öl zugeben, evtl etwas Zitronensaft und würzen nach Belieben. Alles pürieren. Nochmals abschmecken und nachwürzen Zubereitung gelbe Linsen: koche gelbe Linsen (abbrausen, ggf einweichen) mit etwas Salz und ggf Lorbeerblatt ganz weich. Das dauert etwa 15 - 20 min. Nimm ausreichend Wasser. Im Idealfall ist die Flüssigkeit (Wasser) komplett in die Linsen eingezogen und die Linsen sind zu einer cremigen Masse vergart. Gib noch Öl dazu und vermische alles gut.
Vielleicht war ja was dabei ?
Sonst meld dich gerne nochmal.
Grüße
Birgit N.
von
Birgit Neumann
am 18.03.2024